Keine leichte Entschärfung
Kurz nach Mitternacht knallte es dann tatsächlich - allerdings eher verhalten, als der Spezialist vom Kampfmittelräumdienst den kaputten Zünder in Feinstarbeit sprengte. Es habe tatsächlich wie eine Silvesterrakete geklungen, bestätigte einer unserer Kollegen vor Ort. Insgesamt dauerte die Entschärfung der Bombe damit gut eine Stunde. Eine Entschärfung schwieriger Art, sagte der Sprengmeister der Polizei zufolge nach getaner Arbeit. Die Zünder hätten durchaus Probleme gemacht, weswegen sie gesprengt werden mussten. Eine Gefahr bestand während der kontrollierten Sprengung des Zünders jedoch nicht, teilte die Polizei mit. Nach der Sprengung des Zünders musste nach Mitternacht noch die Bombe geräumt und nach München transportiert werden.
Evakuierung verlief weitgehend problemlos
Die betroffenen Bewohner mussten den Bereich bis 21.30 Uhr verlassen. Nach Angaben der Polizei waren es insgesamt etwa 700 Personen, davon etwa 400 Bewohner der Einrichtungen der Barmherzigen Brüdern. Die Einrichtungen waren um kurz nach 22 Uhr vollständig evakuiert, das ganze Evakuierungsgebiet kurz vor 23 Uhr. Die JVA war nicht betroffen. Zahlreiche Evakuierten befanden sich in Straubinger Turnhallen und wurden dort betreut, bis sie wieder nach Hause zurückkehren durften. Menschen, die nicht bei Freunden oder Verwandten übernachten konnten, hielten sich bis nach Mitternacht in der Dreichfachturnhalle des Johannes-Turmair-Gymnasium Am Peterswöhrd 5 auf. Die Bewohner der Einrichtungen der Barmherzigen Brüder wurden vom BRK in die Turnhallen des Ludwigsgymnasiums gebracht. Die Bewohner der Asylbewerberunterkunft in der ehemaligen Preckleinhalle wurden zur Turnhalle der Sandtner-Realschule gefahren. Bis etwa 0.30 Uhr mussten sich die evakuierten Anwohner gedulden. Dann hob die Polizei die Sperren rund um das Gebiet, auf dem die Fliegerbombe am Nachmittag gefunden worden war, wieder auf und die Bewohner konnten nach Hause zurückkehren.
Bahnverkehr vorübergehend gesperrt
Der Verkehr wurde über die Friedhofstraße, den Steinweg und der Leutnerstraße umgeleitet. Der Bahnverkehr wurde laut Angaben der Polizei um 22.50 Uhr komplett eingestellt. Gegen 0.40 Uhr konnte der Bahnverkehr wieder freigegeben werden. Rund 700 Einsatzkräfte waren vor Ort, twitterte das Polizeipräsidium Niederbayern am Donnerstagabend.
Das BRK hatte bereits am Nachmittag mitgeteilt, dass der Blutspendetermin, der am Donnerstag zwischen 15 und 20.30 Uhr im Rot-Kreuz-Haus in der Siemensstraße stattfinden sollte, wegen dem Fund der Fliegerbombe abgesagt wurde. Das Personal hat sich in Bereitschaft für eine Bombenentschärfung gehalten.
Quelle: IDOWA