Leitstelle verzeichnet 445 Notrufe am Tag
Heute ist der Tag der Rettungsnummer 112: Auch im Landkreis immer erreichbar
Straubing-Bogen. (ih) Die 112 gilt nicht nur europaweit, sie ist auch die einzige Notrufnummer mit einem eigenen Tag - dem 11. Februar. Deshalb hat die EU unter Führung des Europäischen Parlaments den 11. Februar zum jährlichen europaweiten Aktionstag für die Rettungsnummer ernannt. Denn in diesem Datum steckt auch die Nummer (112.). "Über Festnetz- und Mobilfunkanschlüsse erreicht man in allen Mitgliedsstaaten der EU über diese Nummer die Notrufzentralen der Rettungsdienste", sagt Kreisbrandrat Albert Uttendorfer.
"Es ist wichtig, immer wieder darüber zu informieren, dass die 112 im Notfall in über 38 Staaten Europas gewählt werden kann, wenn die Feuerwehr, Rettung oder Polizei benötigt wird, da dies nur knapp jeder Fünfte in Deutschland weiß", so Uttendorfer. "Mit der 112 erreichen Sie im Notfall immer die Ihnen nächste Notrufzentrale."
Anfang einer Rettungskette
Es ist in den Ländern unterschiedlich, ob diese als integrierte Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst betreut wird oder die Polizei zuerst den Notruf annimmt. Aber in allen Fällen stehe die 112 am Anfang einer Rettungskette, die den Menschen in Not hilft. Auch wenn die 112 in allen EU-Ländern gilt, können die Reisenden nicht darauf vertrauen, den Notruf immer in ihrer Muttersprache absetzen zu können. "Neben der Landessprache ist das Englische in der Regel daswichtigste Hilfsmittel", fügt Kreisbrandinspektor Werner Schmitzer, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Straubing-Bogen hinzu.
Im Landkreis Straubing-Bogen läuft der Notruf 112 in der integrierten Leitstelle in Straubing auf. Sie ist für den Rettungsdienstbereich Straubing mit der Stadt Straubing sowie den Landkreisen Deggendorf, Regen und Straubing- Bogen zuständig. Im Jahr werden dort 166000 Anrufe (2016) angenommen, das sind 455 pro Tag, so der Leiter der Leitstelle, Gerhard Kleeberger. Dabei können Notrufe von den Disponenten neben Deutsch auch auf Englisch aufgenommen werden. Ob zusätzliche Sprachen angeboten werden, hängt oft von den individuellen Fähigkeiten oder dem familiären Hintergrund der Disponenten ab. In jedem Fall ist eine Dreierkonferenz möglich durch die Verbindung mit anderen Leitstellen oder auch der Bundespolizeistelle in Schwandorf. Wie viele Notrufe in anderen Sprachen
eingehen, wird in Deutschland nicht regelmäßig erfasst. "Der Notruf wird leider nicht nur für wirkliche Notfälle, sondern zunehmend auch für Bagatellfälle verwendet. Dadurch verlieren die Disponenten Zeit, die sie eigentlich für die echten Notrufe benötigen", so Gerhard Kleeberger. Doch welche Beschwerden sind ein Notfall? Viele Patienten sind unsicher, bei welchen Symptomen sie die 112 anrufen sollen. Helfer und Betroffene sollten immer schnell zum Telefon greifen, wenn es lebensgefährlich wird. "Dazu gehören neben schweren Unfällen und Feuer auch Vergiftungen, Schmerzen in der Brust, Störungen der Sprache, Lähmungserscheinungen, Störungen des Bewusstseins, Kreislaufkollaps, Atemnot, starker Blutverlust, starke Schmerzen und andere lebensbedrohliche Situationen.
Fünf W-Fragen beantworten
Die Integrierte Leitstelle für Rettungsdienst- und Feuerwehralarmierungen fragt die wichtigsten Daten ab. "Was ist wo geschehen? Welche Verletzungen oder Erkrankungen liegen vor? Wer meldet den Notruf? Wer ist verletzt?" Danach sollte man nicht auflegen, sondern Rückfragen der Leitstelle abwarten. Seit 2014 sind alle Mitarbeiter der Integrierten Leitstellen speziell geschult und können bei einem Kreislaufstillstand eine Reanimation durch Laienhelfer telefonisch anleiten. In vielen Fällen geht es nicht um Minuten, da reicht es aus, den Ärztlichen Bereitschaftsdienst zu rufen. Das hilft, die Notfallretter zu entlasten. Kleeberger: "Bei nicht lebensbedrohlichen Beschwerden hilft der Hausarzt oder - wenn dieser nicht dienstbereit ist - der Ärztliche Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116117, das ist die kostenfreie bundesweite Bereitschaftsdienstnummer."
Quelle: idowa