IRONORE2019 /Driver+ in Eisenerz/Österreich: 5 Nationen üben gemeinsam
Vom 11. bis zum 14.09.2019 fand in Österreich eine von der Europäischen Kommission finanzierte internationale Großübung IRONORE2019 statt. In der Steiermark, rund um die Bergbauortschaft Eisenerz, trainierten Katastrophenschutzeinheiten aus fünf europäischen Mitgliedstaaten die Bewältigung von unterschiedlichsten Szenarien. Als Ausgangslage wurde ein Erdbeben der Stärke 6,8 auf der Richter-Skala angenommen, welches die Region großflächig zerstört hat. Diese Naturkatastrophe forderte viele Tote und unzählige Verletzte, so die Übungsannahme.
Von der Abteilung Rettungsdienst des BRK aus dem Bereich Sicherheitsforschung haben drei Mitarbeiter in verschiedenen Funktionen teilgenommen. Ebenso waren die BRK Bereitschaften mit der Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) Gelände, Infrastruktur, Logistik und Transport kurz G.I.L.T. genannt vor Ort. Ergänzt wurde die diese Einheit von zwei Einsatzkräften vom Deutsche Roten Kreuz aus dem Landesverband Baden-Württemberg. Diese unterstützen mit einem hochgeländegängigen Krankenkraftwagen und waren ein wichtiger Bestandteil dieser SEG. Diese Einheit arbeitet eng mit dem Zentrum für satellitengestützte Krisenkommunikation (ZKI) des Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt zusammen. Neben den bereits etablierten Karten stellte das ZKI dem BRK spezielle 3D Produkte zur Verfügung. Auch wurde die Integrierte Leitstelle des BRK in Schweinfurt mit eingebunden, um dem Teamleader detaillierte Angaben anhand der genannten ZKI-Karten zu geben. „Wenn wir das System noch optimieren, können wir die Einheiten vor Ort im Katastrophengebiet noch besser als jetzt schon unterstützen. Großübungen, wie diese von der europäischen Kommission finanzierte IRONORE2019, bieten ideale Voraussetzungen und nahezu unter realistischen Bedingungen Verfahren und Prozesse zu testen“ so Frau Dr. Monika Gähler (Leiterin des Zentrums für satellitengestützte Kriseninformation) vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt aus Oberpfaffenhofen.
Ebenso haben zehn Spezialisten der Schnell-Einsatz-Gruppe CBRNE, die auf die Bewältigung von Sonderlagen mit Chemischen, Biologischen, Radioaktiven, Nuklearen und Explosionsereignissen ausgelegt ist, bei der Großübung IRONORE2019 teilgenommen. Die Rettung Verletzter aus einem eingestürzten Bergwerkstunnel oder die Dekontamination von Personen nach einem Zugunglück mit Gefahrgut, wurde ebenso trainiert, wie die Rettung Verschütteter. “Die Teilnahme von BRK-Einheiten an internationalen Übungen ist eine gute Möglichkeit sich selbst zu verbessern und von den Spezialisten der anderen Länder zu lernen”, so Rudi Cermak, Katastrophenschutzbeauftragter des BRK.
Parallel hierzu wurden im EU Projekt Driver+ verschiedene innovative Lösungen zur Einsatzführung und Lagedarstellung getestet. Bei diesem Projekt handelt es sich um ein Forschungsprojekt in dem neue Technologien für die Einsatzkräfte unter realistischen Bedingungen von den Endanwendern getestet werden. So beflog das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit einer Drohne das Gebiet, um aktuelle und umfassende Bilder des ganzen Tales und aller Örtlichkeiten zu liefern. Mittels einer neuen Software konnten diese Bilder in 3D Karten umgesetzt werden. Dem Übungsstab wurde so eine wertvolle Unterstützung zur Verfügung gestellt. Zusätzlich kamen neue Lösungen zur Kommunikation mit ungebundenen und organisierten Helfern zum Einsatz. Das BRK ist Teil des Evaluations-Teams in Driver+ und stellte neben der Beobachterin auch ein Mitglied des Übungsstabes.
„Durch die neuen Herausforderungen im Bevölkerungsschutz, ist es für uns im BRK wichtig, neue Entwicklungen zu begleiten und die Prozesse der Gefahrenabwehr kritisch zu hinterfragen und auf Basis der gewonnen Erkenntnisse anzupassen“, stellt Thomas Stadler, Abteilungsleiter Rettungsdienst in der Landesgeschäftsstelle fest.